Die meisten Gottesdienstbesucher sehen unseren Altaraufsatz nur von Weitem. Es lohnt sich, einmal aus der Nähe genauer hinzuschauen.
Der Bremerhavener Künstler Gerhard Olbrich hat den Altaraufsatz 1966 hergestellt.
Das Symbol des Pelikans ist schon auf vielen mittelalterlichen Kunstwerken zu sehen. Vom Pelikan gibt es eine alte Legende aus der Antike:
Ein Land wird von einer großen Hungersnot befallen. Menschen und Tiere leiden Not. Sie wissen nicht mehr, wie sie ihr Leben erhalten sollte. In diesem Land lebt auch ein Pelikan. Der sorgt sich nicht so sehr um sein eigenes Leben, sondern um das seiner Jungen. Sie fordern Tag für Tag ihre Nahrung. Der Pelikan weiß keinen Ausweg mehr. In seiner großen Not bohrt er sich mit dem Schnabel ein Loch in die Brust und gibt sein Blut den Jungen zum Trinken. Als die Hungersnot vorüber ist, können die Jungen gekräftigt ins Leben hinaus fliegen. Der alte Pelikan aber stirbt. Er hat sein Blut - sein Leben - verschenkt an seine Jungen.
Grundlage für diese Legende ist vielleicht die Tatsache, dass sich die Jungen des Pelikan ihr Futter tief aus dem Kehlsack der Eltern holen (als würden sie vom Brustfleisch der Eltern essen). Außerdem gibt es den Krauskopfpelikan, bei dem sich in der Brutzeit der Kehlsack rot färbt und an eine blutige Wunde erinnert.
Die Legende vom Pelikan wurde aufgenommen in das frühchristliche Tierkompendium Physiologus. Der Pelikan und sein Handeln wurde zum Bild für Jesus Christus: So wie dieser Pelikan sein Blut, sein Leben an seine Jungen verschenkt - und sie leben daraus, genauso gibt Jesus Christus sein Blut, sein Leben für die Menschen, damit sie leben können.
Unser Altaraufsatz zeigt vier Jungvögel, die vom Pelikan mit Blut gefüttert werden. Die Vierzahl mag die Anzahl der Evangelisten, wie sie schon im Kreuz vorkommen, wieder aufnehmen. Die Zahl 4 steht aber auch für das Weltumfassende, symbolisiert durch vier Himmelsrichtungen.
Der Pelikan vorne in der Mitte auf unserem Altar - er richtet unseren Blick auf Jesus Christus.
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